Kaninchen impfen

Kaninchen können gegen drei Krankheiten geimpft werden:

Myxomatose

Die Myxomatose wird nur in Einzelfällen direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern in den meisten Fällen durch Mücken von Wild- zu Hauskaninchen. Daher sind auch Tiere in reiner Wohnungshaltung gefährdet. Die Krankheit beginnt mit Entzündungen der Augenlider, Rötung, Schwellung und Tränenfluss. Später kommt Eiterung dazu und die Lider schwellen bis zur Blindheit an. Es kommen weitere Schwellungen an Maul, Nase, Gliedmaßenenden und Geschlechtsorganen hinzu. Erst in der Endphase verweigern die Tiere Wasser und Nahrung, werden apathisch und sterben dann fast immer. Es können bis zu 100 % der Tiere eines Bestandes verenden, denn als Viruserkrankung ist die Myxomatose nicht ursächlich bekämpfbar. Kaninchen, die eine Myxomatoseinfektion überstanden haben, bleiben lebenslang durch die Folgen gekennzeichnet.

Die Impfung erfolgt als Grundimmunisierung ab einem Alter von etwa 4 Wochen und einer Auffrischung 4 Wochen später. Regelmäßige Nachimpfungen im Abstand von 6 Monaten sind erforderlich.

RHD (Hämorrhagische Krankheit)

Die RHD wird durch ein Virus verursacht, das sowohl über Tröpfcheninfektion als auch über Insekten übertragen wird. Als typisches Bild zeigen sich plötzliche Todesfälle ohne vorherige Krankheitsanzeichen: Abends beim Füttern waren noch alle Tiere fit, morgens liegen sie tot im Stall. Auch hier können bis zu 100 % der Tiere sterben und eine Behandlung ist nicht möglich.

Den einzigen Schutz bietet die Impfung: Grundimmunisierung ab der 7. Lebenswoche mit einer Auffrischung nach 3 - 4 Wochen und jährlichen Wiederholungsimpfungen.

Kaninchenschnupfen

Diese Erkrankung wird durch zwei Bakterien hervorgerufen, die einzeln oder gemeinsam auftreten können. Der Schnupfen beginnt mit kurzem, trockenem Husten, später kommt es zu fast ständigem Niesen mit erst klarem, dann eitrigem Nasenausfluss. Die Haare an der Nasenöffnung verkrusten, häufig kommt es zu eitrigen Bindehautentzündungen. Immer wieder sind auch Mittel- und Innenohr befallen (Kopfschiefhaltung).

Auch hier wird eine zweimalige Grundimmunisierung ab der 5. Lebenswoche mit einem Abstand von 2 Wochen durchgeführt. Halbjährliche Auffrischungen sind erforderlich. Tragende Häsinnen sind von der Impfung auszuschließen. Die Impfung gegen Kaninchenschnupfen empfiehlt sich vor allem für Zucht- und Mastbestände. Für Einzeltiere ist sie in der Regel nicht erforderlich. 

Wann dürfen Kaninchen nicht geimpft werden?

Generell sollten akut kranke Tiere nicht geimpft werden, um einem bereits geschwächten Organismus nicht auch noch die Auseinandersetzung mit einem weiteren Krankheitserreger zuzumuten. In so einem Fall sollten erst die bestehenden Krankheiten behandelt werden und wenn das Kaninchen dann wieder fit ist, kann es auch die Impfung gut vertragen.

Etwas anders sieht die Sache aus bei chronischen Krankheiten wie Gelenkbeschwerden, Haut-, oder Hormonstörungen. Bei diesen Grundleiden kann in der Regel nach sorgfältiger Untersuchung normal geimpft werden. Bei zehrenden Krankheiten wie Tumoren sind Nutzen und Risiko von Impfungen sorgfältig abzuwägen und man sollte im Zweifel eher auf die Impfung verzichten. Eine weitere Frage sollte bei Häsinnen einer etwa bestehenden Trächtigkeit gelten, denn manche Impfstoffe können in bestimmten Trächtigkeitsstadien die Welpen schädigen.

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